Der Camelbak K.U.D.U. wurde Ende 2014 vorgestellt und befindet sich damit etwas länger als ein Jahr lang auf dem Markt. Ob er seine Sache gut macht? Bei uns musste sich der leichte Enduro-Rucksack einem Langzeit-Test unterziehen und sein Können unter Beweis stellen.
Technische Daten
Thema | Info |
---|---|
Gewicht | 1,21 Kg |
Preis | UVP: 159,90 € Internet: ab 100,00 € (ohne Trinkblase) |
Sicherheitsfeatures | flexibler Rückenprotktor (EN 1621-2:2014) |
Material | 70D/140D Block Dobby Nylon, 420D Bontex Nylon |
Farben | rot/gelb, schwarz/grün, silber/hellblau |
Volumen | 12 L (auch 18 L Version verfügbar) |
Lieferumfang | Rucksack, Rückenprotektor, integrierte Werkzeugtasche, Regenhülle |
sonstiges | Halterung für Rücklicht, gepolstertes Brillenfach, Reflektoren an Brustgurt/Regenhülle |
Camelbak Trinkrucksack KUDU 12 FIERY RED / SILVER DRY, 62549
Preis: EUR 112,99
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8 gebraucht & neu erhältlich ab EUR 112,99
Verarbeitung
Der K.U.D.U. 12 wurde speziell für Enduro-Rennfahrer entwickelt, die nach einer leichten Rucksack-Protektoren-Kombination suchen, womit sich auch größere Transferetappen auf den Endurorennen bewältigen lassen. Auf der Packliste eines Enduro-Rucksack stehen (mindestens): Helm, Knieschützer, Multifunktionswerkzeug, Pumpe, Zusatzkleidung, Energieriegel/Gel, Handy, Schlüssel. Genau hierfür wurde das Packmaß des 12 Liter Rucksacks konzipiert.
Die Verarbeitung des Rucksacks macht – wie von Camelbak gewohnt – einen sehr guten Eindruck. Jede Naht ist sauber und an den belasteten Gurtbefestigungsstellen mehrfach vernäht, was eine lange Haltbarkeit verspricht. Darüber hinaus ist der K.U.D.U. sehr intelligent konzipiert, an (fast) jede Detaillösung wurde gedacht. Die empfindliche Brille wird in einem von außen zugänglichen, weich gepolsterten Brillenfach aufbewahrt. Das Hauptfach verfügt über zusätzliche Taschen, mit denen der Inhalt des Rucksacks sehr gut verstaut werden kann – hierzu zählt auch ein mittels Reißverschluss verschließbares Fach mit Schlüsselhalter für Handy und Co. Die mitgelieferte und herausnehmbare Werkzeugtasche, welche sich im Stauraum unterbringen lässt, sorgt für eine restlos perfekte Organisation und stets griffbereites Werkzeug.
Der Rückenprotektor wird zusammen mit der Trinkblase in einem separaten Fach, getrennt vom Hauptfach, untergebracht. Das Camelbak Trinksystem selbst wird in einer Lasche des Faches sehr stabil eingehängt, der Trinkschlauch wird am Schultergurt entlang geführt und am Brustgurt mittels Clip befestigt, sodass dieser nicht stört. Hierbei muss allerdings erwähnt werden, dass es empfehlenswert ist, ein Trinksystem von Camelbak zu verwenden – eine klassische Schlaufe zum Einhängen von anderen Trinkblasen fehlt leider.
Von außen schnell griffbereit befinden sich noch jeweils kleine Taschen an den Seiten des schön breit gebauten Hüftgurtes, eine davon ist über einen Reißverschluss verschließbar. Protektoren lassen sich unter anderem an den Schlaufen unten am Rucksack befestigen und müssen somit nicht im Innern des Camelbaks verstaut werden. Auch an den Transport eines (Fullface-)Helmes wurde gedacht und dem K.U.D.O. eine Helmhalterung spendiert, welche sowohl Halbschalenhelme als auch Fullfacehelme sicher verwahrt.
Da echte Enduristen bei jedem Wetter fahren, wurde in einem zusätzlichen Fach eine Regenhülle untergebracht, auch ein Rücklicht lässt sich am Rucksack befestigen. Reflektoren an der Vorderseite und an der Regenhülle sollen für Sichtbarkeit sorgen.
Optik
Zugegeben, anfangs hat uns das zur Verfügung gestellte Modell farblich etwas überrascht… pink? …pink! Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit hat man sich dran gewöhnt, dass die Farbkombi tatsächlich gut aussieht. Wer es nicht mag, kann ja einfach zu einer anderen Farbvariante greifen. Ansonsten macht der Rucksack optisch eine gute Figur, er trägt auf dem Rücken aufgrund seiner Größe kaum auf und sieht schön kantig aus.
Praxistest
Anpassung
Einer der wichtigsten Aspekte eines Protektorenrucksacks ist sein sicherer Sitz. Der Protektor nutzt einem nichts, wenn dieser nicht dort sitzt, wo er soll. Hier bietet der K.U.D.U. einem absolut keinen Grund zur Klage: Der breit gebaute Hüftgurt fixiert den Rucksack sicher an den Flanken, die Schultergurte sind gut auf den Fahrer abstimmbar und werden gleich von zwei Brustgurten optimal fixiert. Es wackelt wirklich nichts – selbst wenn man nur einen Brustgurt befestigt hat. Auch auf das Volumen ist der Rucksack sehr schnell und bestens über sechs Gurte angepasst, so bleibt der Inhalt und somit das Gewicht des Rucksacks möglichst nahe beim Körper. Der Schwerpunkt sitzt daher stets optimal und man bekommt nicht das Gefühl, dass der Rucksack unnötig herum rutscht.
Tragekomfort
Wenn der Rucksack nur mit den nötigsten Mitteln à la Enduro-Race-Style bepackt wird, dann ist der Tragekomfort wirklich hervorragend! Er liegt perfekt am Rücken an, nichts wackelt oder rutscht und es drückt nichts unangenehm.
Wie gesagt, eine Minimalbeladung bei der 12 Liter Version ist definitiv empfehlenswert. Was ist darunter zu verstehen?
- leichte (Regen-)Jacke
- Multitool
- Pumpe
- Ersatzschlauch
- Riegel/Gel
- 2 Liter im Trinksystem
Außerhalb des Rucksacks können dann zusätzlich noch ein Helm sowie die Knieschoner mitgenommen werden. Auch bei der Beladung des Trinksystems gilt: maximal 2 Liter, am besten in der 3-Liter-Trinkblase mitnehmen – eine 2-Liter-Trinkblase beult bei voller Ladung zu sehr aus! Werden diese Dinge beachtet, dann ist der Rucksack wirklich ein optimaler Begleiter. Im Winter wird das Platzangebot aber durchaus recht schnell ausgeschöpft.
Belüftung
Die Rückenbelüftung ist auf optimalen Sitz hin konstruiert worden. Das bedeutet, dass der Rucksack sehr gut (eng) am Körper anliegt, dadurch kann dieser allerdings bei heißen Temperaturen leicht schwitzig werden – aber nicht allzu unangenehm. Der Hüftgurt als auch die Schultergurte sind sehr gut belüftet, hier wird nichts zu warm – prima!
Fahrtest
Der K.U.D.U. war bei uns eine komplette Saison im Einsatz, von Frühling bis Winter war wirklich jede Temperatur und jede Wetterlage dabei. Gerade in der matschigen Jahreszeit wurde der Rucksack aufs Härteste getestet, den Regenprotektor haben wir stets weggelassen, um zu überprüfen, ob die Reißverschlüsse auch nach Dreckbeschuss noch gut laufen und wie einfach der Rucksack zu reinigen ist.
All dies überstand der K.U.D.U. exzellent, kein Reißverschluss klemmt und die Imprägnierung des Rucksacks schützt diesen vor Schmutzrückständen.
Egal ob auf verblockten Trails, im Bikeparkeinsatz oder auf flowigen Trails, der Rucksack konnte überall mit einem guten Tragekomfort überzeugen und hat bei der richtigen Beladungsmenge nie unangenehm gestört. Den Rückenprotektor mussten wir dabei zum Glück nicht wirklich testen. Praktisch: Der Impact Protector besteht aus einem biegsamen Material, was einen Mehrfacheinsatz möglich macht, da bei einem Sturz dieser nicht gewechselt werden muss.
Pros und Contras
Pro | Contra |
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sehr guter Tragekomfort… | …bei minimaler Beladung – beult ansonsten am Rücken aus. |
nahezu wackelfrei, da enganliegend… | …deswegen ist die Belüftung „nur“ gut |
Rückenprotektor mehrmals verwendbar | Verwendung von Camelbak-Trinkblase ist quasi Pflicht |
gute Ausstattung |
Fazit
Wir haben den K.U.D.U. 12 eine ganze Saison lang auf Herz und Nieren geprüft. Unser Fazit: Camelbak hat mit dem K.U.D.U. einen guten Rucksack auf den Markt gebracht, der hält, was er verspricht. Typisch Camelbak ist der Rucksack hervorragend verarbeitet und mit vielen Detaillösungen versehen. Für harte Trailrides bietet der K.U.D.U. wackelfreien Sitz und eine Extraportion Schutz, ist allerdings bei heißen Temperaturen manchmal etwas zu schwitzig. Wer einen Rucksack mit mehr Packmaß sucht, der muss zum großen Bruder, dem K.U.D.U. 18 greifen. Der K.U.D.U. 12 ist für Enduro-Rides gemacht, bei dem der Fahrer nur das Nötigste dabei hat – hier überzeugt er definitiv!
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