Leichte Schoner wie der Alpinestars Paragon oder die Poc VPD Air, sind bestens geeignet für ambitionierte Touren oder stramme Trailabfahrten. Geht es jedoch in den Park, so sehnt sich mancher doch nach ein wenig mehr Schutz und Protektion. Gerade am Schienbein, in welches auch gerne einmal das Pedal unsanft einschlägt, bedarf es ein wenig mehr Schutz.
Genau für diesen harten Einsatz im Park sind die Leatt 3df Hybrid gemacht. Neben den Alpinestars Paragon wirken sie dank ihres großen und massiven Schutzbereichs schon fast zwei Nummern größer. Doch inwieweit Schutz, Bewegungsfreiheit und Belüftung überzeugen, das haben wir für euch getestet.
Technische Daten
Thema | Info |
---|---|
Gewicht | Ellenbogen – 300 Gramm / Knie – 700 Gramm |
Preis | Ellenbogen – ca 70 € / Knie – ca 90 € |
Sicherheitsstandards | EN1621-2 |
Material | Hartplastik / 3df Schaum |
Farben | Blau / Grün / Grau |
Größen | S/M – L/XL – XXL |
Erster Eindruck
Mit einer Kombination aus Hartschalen zB. am Schienbein und 3df Schaum an den umliegenden Stellen und dem Knie, will Leatt für einen optimalen wie auch effektiven Schutz sorgen. Auf den ersten Blick wird dieses Konzept auch stimmig. So ist das Schienbein gut geschützt, und die Bewegungsfreiheit am Knie ist dank des 3df Schaumes noch gewährt. In punkto Design lässt sich nun streiten, fetzig sind die Farben aber allemal. Gesamt lässt sich sagen, dass sowohl der Knie- als auch der Ellenbogenschoner mit sauberer Verarbeitung überzeugen und, zumindest auf den ersten Blick für einen guten Schutz sorgen. Inwieweit dies auch auf dem Trail zutrifft, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.
Die Passform
Aufgrund ihrer sehr robusten und massiven Bauweise wirken die Leatt 3df beim ersten Anziehen etwas befremdlich im Vergleich zu leichten Schonern. So ist ein Durchstrecken des Knies etwas unangenehm, verursacht durch den üppigen Schutz oberhalb des Knies. Bei den Ellenbogenschonern jedoch wirkt ein erstes Hineinschlüpfen deutlich angenehmer und „leichter“, lediglich die Protektoren selbst fallen bei starkem Beugen des Ellenbogen etwas präsenter auf als die leichteren Derivate wie zB. die POC VPD Air.
Gesamt gesehen gefällt die Passform der 3df Hybrid Schoner aus dem Hause Leatt. Sowohl Knie- als auch Ellenbogenschoner sitzen dank elastischer „Strümpfe“ fest und auch die Bewegungsfreiheit zu Fuß ist für Schoner dieser Klasse vollkommen ok. Desweiteren gefallen die Klettverschlüsse am Knieschoner des 3df Hybrid, welche ein unangenehmes Verrutschen unterbinden sollen. Positiver Nebeneffekt hierbei ist, das der Schoner sich somit auch besser an verschiedene Beine anpassen kann als universelle Exemplare.
Auch am Ellenbogenschoner sorgt das elastische, luftige Material für den richtigen Halt. Desweiteren dienen die kleinen Löcher im Material der optimalen Zufuhr an Frischluft, cool.
Auf dem Trail!
Da der Leatt 3df Hybrid sich vielmehr als robuster Begleiter für Bikeparkbesuche versteht, tauschten wir unseren „Test“trail gegen ruppige Strecken in Beerfelden und das Enduro gegen den Downhiller.
Im Park selbst bedarf es keiner Anstrengungen den Gipfel zu erklimmen, das übernimmt der Lift. Somit müssen die Schoner lediglich bergab überzeugen, wohingegen die Uphill Eigenschaften zu vernachlässigen sind. Stramm pedaliert wird jedoch auch bergab, denn Schwung brauch man immer. Dank des weichen 3df Schaums, welcher gerade im Knie- und Ellenbogenbereich zum Einsatz kommt, lässt es sich mit dem Schoner gut pedalieren. Auch bei stilvollen Sprungeinlagen macht der Ellenbogenschoner jegliche Bewegungen mit und bleibt an Ort und Stelle.
Sind die ersten zwei bis drei Abfahrten gemeistert, fallen die Schoner nicht auf und passen „wie ein guter Schuh“. Lediglich bei sommerlich hohen Temperaturen fällt auf, dass man es hier mit einem doch recht geschlossenen Schoner zu tun hat. Der Bereich um das Schienbein und die Wade herum bleibt allzeitlich gut belüftet, wohingegen der Kniebereich durch den schützenden Schaumstoff an der Seite quasi eingeschlossen ist. Dies sorgt für einen Hitzestau im Kniebereich und ordentlich Schweiß. Da die Ellenbogenschoner immer zu mindestens einer Seite recht offen und luftig sind, bleibt hier alles cool!
Schutzwirkung
3df Schaum, Hartplastikschalen und seitliche Polsterungen sollen sowohl an Knie als auch an Ellenbogen für einen guten Schutz sorgen. So kommt der äußerst stoßabsorbierende 3df Schaum am Knie bzw. der Kniescheibe und dem Ellenbogen üppig zum Einsatz. Zum Schutze länglicher Flächen, also dem Schienbein und Unterarm, kommen Hartplastikschalen zum Einsatz. Gerade am Schienbein macht dies Sinn, so bleiben zwar Kratzer durch tiefe und scharfkantige Pins nicht aus, doch wird die Kraft großflächig abgeleitet.
Geht man nun von der Betrachtung „frontaler“ Einschläge über zu seitlich einwirkenden Kräften, so gefallen die am Knieschoner seitlich befindlichen, üppigen Polsterungen. Diese schützen im Ernstfall auch seitlich das Knie, top!
Für Schläge auf die gerade bei sehr dünnen Leuten oft herausragenden seitlichen Knochen des Ellenbogens, bietet der Hybrid 3df leider keinen ausreichenden Schutz.
Fazit
Robust und mit ausreichend Schutz überzeugt der Leatt 3df Hybrid den Downhillfahrer unter uns. An sommerlichen Tagen bleibt fast immer alles cool, lediglich unterm Knie wird es ein wenig heiß. Wer also fetzige, nicht zu teure und äußerst robuste Schoner für harte Bikeparkeinsätze sucht, wird mit diesen glücklich.
Der Beitrag Leatt 3df Hybrid Knee/Ellbow – Die Schoner der robusten Art! erschien zuerst auf Rund ums Rad | Tested on Trail.